Die Partnergemeinde Lusern

Lusern / Luserna liegt auf der Hochebene von Luserna-Vezzena (1300—1500 ü.M.) in der mittleren Lage der Hochebene Asiago und von Lavorne-Folgaria, südöstlich von Trient zwischen dem Valsuganatal und dem Asticotal.
Das Gebiet war schon in der vorgeschichtlichen Zeit bewohnt, wie die Felseneinschriften des nahegelegenen Assatal von Roana, die Menhir und der Dolmen von Costesinalm, die Schlackenhaufen und Keramikfunde aus der Kupferzeit (1200—1300 v.Ch.) beweisen.

Die heimische Mundart "Di zung vo Lusern" ist das sog. „Zimbrische“, eng verwandt mit dem der Sieben Gemeinden. „Tautsch“ nennen die Einheimischen ihren Dialekt. Die Einmaligkeit von Lusern liegt darin, dass bis heute die deutsche Sprachkultur von 80 Prozent der Bevölkerung erhalten wurde.
Ein großes Problem für die deutschsprachige Minderheit im Trentino besteht allerdings in der starken Abwanderung, insbesondere der jungen Bevölkerung. Von der Trientiner Landesregierung gab es bis jetzt nur wiederholte Versprechungen, den Tourismus zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen, aber noch keine konkreten Maßnahmen.
Der Chor „Corale Polifonnica Cimbra“ verbreitet die Kultur und Sprache über die Landesgrenzen hinaus. Einen Eindruck über die cimbrische Vergangenheit kann bei der Besichtigung des Dokumentationszentrums und Museumshauses, welches ein Zeugnis des Baustils der Häuser der Hochebene ist, gewonnen werden.
Typische Produkte der Region sind Käse wie „Asiago“, „Monte Veronese“ und „Vezzena“, Honig und Kräuterliköre. Typische Gericht wären „Polenta e kavritz“ oder z.B. „Peterlang“ (Kartoffelsuppe). Das Handwerk spielte eine besondere Rolle, was sich im Wappen wiederspiegelt. Als traditionelle Handwerke wären Steinbildhauerei und Spitzenklöppeln zu nennen.
Gemeindepartnerschaft

Die Partnerschaft zwischen den Gemeinden Tiefenbach und Lusern wurde im Jahre 2001 gegründet. Die Bürgermeister der beiden Gemeinde, Georg Schmerbeck und Luigi Nicolussi Castellan unterzeichneten die Urkunden, welche die Gemeindepartnerschaft besiegelte (Foto) . Aufgrund ihrer langjährigen Initiative zur Partnerschaft mit dem Cimbernland wurde als sichtbares Zeichen, Frau Josephine Nagy und Herrn Otto Nagy die Ehrenbürgerschaft der Gemeide Lusern verliehen.

Als Zeichen der Verbundheit feierte man in der Dorfkirche eine Heilige Messe, welche gemeinsam von Don Sandro Libardoni und Pfarrer Winfried Gabrüsch (Foto) abgehalten wurde.
Während des damaligen Besuches wurde vom Luserner Bürgermeister Luigi Nicolussi Castellan bei einer kleinen Rundreise in der Umgebung die Zeitzeugnisse aus der Vergangenheit wie „Forte Campo“ oder die Schützengräben von „Millegrobbe“ erläutert.

Fabel in zimbrischer Sprache (Aufgenommen: Josef Bacher)

As pe biar
(Zimbrische Sprache)

`S klökkle vo Sant Antone at`s Lusérn, odar dar tcintcinna-
vano, is gebaiget vor das schaüla bèttar. In an stroach
ham-sa´s gelautet bal`s hat geschart, on balamänhat´s gèt
an stroach pet´n khechl in khopf vo´nar stria on hat-se
gemèkket vo´n bolkhnen abe. On vo darsèln vért aus se
ne-mear gänt zo macha ´s bettar.

 

 

Das Glöcklein von Sankt Antonius
(Deutsche Sprache)
Die Glocke von Sankt Antonius in Lusérn, auch Glöcklein
genannt, ist für das schlechte Wetter bestimmt und wurde
geweiht, um ein solches Wetter vorherzusagen.
Eines Tages läutete sie während es hagelte, und plötzlich
gab sie mit ihrem Glockenschwengel einer Hexe einen Kopfstoß,
die dadurch aus den Wolken fiel. Seither macht sich
die Hexe nicht mehr auf, um schlechtes Wetter herbeizuführen.